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  • Flavia

Die Suche nach den Wurzeln

Es ist nicht leicht, einem Kind mitzuteilen, dass es noch einen leiblichen Papa oder eine leibliche Mama hat. Aber ich finde du hast das sehr gut hingekriegt, liebe Caroline. Ich selber kann mich gar nicht daran erinnern, wie das bei mir war. Ich kannte meine Eltern von Geburt an. Doch seit ich mich wirklich erinnern kann, bin ich bei meinen Pflegeeltern zuhause. Meine leiblichen Eltern waren aber ab und zu auf Besuch. Für mich war es einfach immer so, dass ich zwei Eltern hatte. Ich wusste schon, dass die meisten anderen Kinder bei mir im Kindergarten und dann in der Schule nur eine Mama und einen Papa hatten, aber ich habe das gar nicht so hinterfragt. Als ich ungefähr fünf oder sechs war, wurden die Besuche meiner leiblichen Mutter immer weniger, bis sie sich schliesslich gar nicht mehr bei uns meldete. Bei meinem Vater wurden die Besuche über die Jahre hinweg auch immer seltener. Ich fand es zwar schade und war traurig darüber. Es hat mich verletzt, dass meine leiblichen Eltern so wenig Interesse an meiner Schwester und mir zeigten. Aber ich hatte meine Pflegeeltern, die für mich da waren und ich habe einfach versucht zu akzeptieren, wie es ist. Je älter ich jedoch wurde, desto mehr Fragen kamen auf und ich wollte wissen, wo ich herkomme. Was ich für Verwandte habe oder ob meine Halbgeschwister mir ähnlich sind. Mina zeigt wohl auch langsam Interesse daran zu bekommen. Es ist ja ganz natürlich, dass man sich mal fragt: “Von wo komme ich eigentlich?” Ich glaube, es würde Mina guttun, wenn sie etwas über ihren leiblichen Papa wissen würde. Vielleicht ist es nicht möglich, aber man sollte es auf jeden Fall mal versuchen. Es kann auch sein, dass Mina enttäuscht wird und die Suche nichts bringt, aber dann ist es besonders wichtig für sie, dass sie bei einer lieben Mama und einen lieben Papa lebt, die sie über alles lieben und unterstützen.


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